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David Guggenbühl

Master of Law Uni ZH
Kommunikationsberater



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Kommunikationsfabrik Zürich AG
Die Fabrik wurde 1993 von David und Myrta Guggenbühl als Agentur für Marken- und Unternehmens-Kommunikation gegründet und fokussiert sich heute auf die persönliche Beratung von Geschäftsleitungen und GeschäftsführerInnen und auf die Realisierung eigener Projekt im Bereich der Kommunikation.

Gedanke im März: „I hear you - but i don't like you."

Man kann tatsächlich darüber streiten, ob es Aufgabe des amerikanischen Vizepräsidenten ist, in einer seiner ersten Amtshandlungen den Europäern die Leviten zu lesen. Seine Rede am Freitag an der Sicherheitskonferenz war eine Generalabrechnung mit Europa. Jahrelang hätten die Europäer den Amerikanern erzählt, dass all ihre Investitionen letztlich der Verteidigung der Demokratie nützen würden, sagte Vance. „Aber wenn ich heute nach Europa blicke, frage ich mich, was aus den Gewinnern des Kalten Krieges geworden ist.“
Er zeichnete ein düsteres Bild des alten Kontinents. „Die Meinungsfreiheit ist auf dem Rückzug“, sagte Vance. Die Regierungen Europas brächten ihre eigenen Bürger zum Schweigen.

Aus Sicht des Vizepräsidenten zeigt sich diese vermeintliche Ignoranz der europäischen Regierungen den Bürgern gegenüber insbesondere in der Migrationspolitik. „Niemand hat Sie dafür gewählt, dass Migranten Europa fluten“, meinte er.

Sei’s wie’s sei, aber wie reagiert man auf eine derart offensive und unverschämte Rede? Ist es richtig, sich wie die Grünen und die SPD zu empören? Unter anderem forderten sie auch ein gemeinsames Vorgehen der Europäer gegen die „Demokratieverächter“.
Nimmt man mit dieser Reaktion nicht das offensichtlich brachiale Verhalten der Trump-Administration auf und passt sich ihnen so an? Hätte man nicht viel eher ruhig, besonnen und souverän reagieren können? Hätte man den Amerikanern eben nicht gerade „ihr Recht auf freie Meinungsäußerung“ zugestehen und der Freude auf zukünftige Diskussionen Ausdruck verleihen können?
Das gilt eigentlich immer: Sich bei Angriffen nicht dem Stil des Angreifers anzupassen, sondern authentisch von sich aus im eigenen Ton zu argumentieren, ist immer gut.

So gesehen haben die europäischen Politiker an der Sicherheitskonferenz gleich zweimal verloren.